Infos von der Internetseite Ostpreussen.de:


Ostpreußen – gibt es das überhaupt noch? Ist das Land nicht untergegangen, wenn nicht schon 1945 mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Aufteilung der Region zwischen der Sowjetunion und Polen, dann spätestens 1991/92 mit der völkerrechtlichen Anerkennung der Nachkriegsgrenzen durch das wiedervereinigte Deutschland?


Merkwürdigerweise wird diese Frage bei Schlesien oder Pommern nicht gestellt. Schlesien ist heute zum größten Teil polnisch, aber zweifellos immer noch vorhanden, und ähnlich liegen die Dinge bei Pommern. So gut wie nie ist die Rede vom „ehemaligen“ Schlesien oder der „ehemaligen“ Stadt Stettin. Genau dieses Adjektiv, das zweifellos eine in besonders gründliche Form des Untergangs markieren soll, klebt in deutschen Medien am Land Ostpreußen und an seiner alten Hauptstadt Königsberg wie die Nudel an Loriots Nase, und namhafte Lexika behandeln die Region ähnlich wie eine ausgestorbene Tierart. Während eine bekannte Internet-Enzyklopädie Breslau und seine wechselvolle Geschichte in einem Artikel abhandelt, existieren über die Stadt Königsberg zwei Einträge: „Königsberg (Preußen)“ für die untergegangene neben „Kaliningrad“ für die noch bestehende Stadt. Und mit nur wenigen Sätzen berichtet der Artikel „Ostpreußen“ über alles, was seit 1945 in der Region geschehen ist.


Doch hat die heute mehrheitlich russische Stadt Königsberg im Jahre 2006 offiziell ihr 750-jähriges Bestehen gefeiert, und die Städte im polnischen Süden Ostpreußens halten es ähnlich. Russisch, polnisch und auch litauisch, geteilt und nur noch in Resten deutsch – das alles ist Ostpreußen, aber untergegangen ist es nicht. Zwei Generationen nach der fast vollständigen Vertreibung der einst 2,6 Millionen Einwohner der Region haben heute an die sieben Millionen Deutsche zumindest ein ostpreußisches Großelternteil.

Infos von Wikipedia:


Ostpreußen, ehemalige Provinz des Deutschen Reiches in den Grenzen von 1937, umfasste die Regierungsbezirke Königsberg, Gumbinnen, Allenstein und (bis 1939) Westpreußen. Die Gesamtfläche betrug 36 992 Quadratkilometer. Die Einwohnerzahl lag 1939 bei 2,5 Millionen. Das Gebiet Ostpreußen umfasst einen Teil des Norddeutschen Tieflandes zwischen Weichsel und Memel und grenzt an die Ostsee. Der Süden Ostpreußens wird in Masuren vom Baltischen Höhenrücken durchzogen. In dieser hügeligen Landschaft befindet sich mit der 312 Meter hohen Kernsdorfer Höhe die höchste Erhebung der ehemaligen Provinz. Die Landschaft der Masuren ist waldreich und umfasst etwa 3 300 Seen (Masurische Seenplatte). Nach Süden schließen sich ausgedehnte Sanderflächen an, die über weite Strecken von Kiefernwäldern oder Heidevegetation bedeckt sind. Nördlich der Masurischen Seenplatte senkt sich die Landschaft allmählich zur Ostsee ab. Nur vereinzelt ist die Küste steil ausgebildet. So fällt etwa das Samland in einer Kliffküste zum Meer ab. Vom Verlauf her handelt es sich bei der ostpreußischen Küste überwiegend um eine typische Ausgleichsküste. Tief eingeschnittene Buchten sind durch Landzungen, die sich im Zuge lang anhaltender Strandversetzung bildeten, vom offenen Meer abgeschnürt. Die markantesten Buchten sind das Frische Haff und das Kurische Haff, die durch schmale Nehrungen von der Ostsee getrennt sind.


Das Klima weiter Teile Ostpreußens ist kontinental mit kalten Wintern und warmen Sommern. In preußischer Zeit war das Gebiet ein ausgesprochenes Agrarland; etwa zwei Drittel der Fläche wurden landwirtschaftlich genutzt. Hauptanbauprodukte waren Weizen, Roggen und Futterpflanzen. Darüber hinaus war die Pferdezucht (Trakehner) bedeutend. Wichtigste Produktionszweige waren Maschinenbau, Herstellung von Baustoffen und Verarbeitung von Nahrungsmitteln. Im Regierungsbezirk Königsberg wurde Bernstein abgebaut. Ein wirtschaftliches Problem war die weite Entfernung Ostpreußens zu großen Absatzmärkten. Nach 1945 wurden die bestehenden Wirtschaftszweige weitgehend erhalten und gefördert.

Das Gebiet des späteren Ostpreußen wurde um 3 000 v. Chr. erstmals besiedelt. Den Goten, die hier im 3. Jahrhundert n. Chr. lebten, folgten die Preußen, nach denen das Gebiet benannt wurde. Mitte des 13. Jahrhunderts wurde es vom Deutschen Orden erobert. Das spätere Ostpreußen ging aus dem östlichen Teil dieses Deutschordenslandes hervor. Im Siebenjährigen Krieg wurde Ostpreußen von russischen Truppen besetzt. Die 1815 gebildete Provinz Ostpreußen war von 1824 bis 1878 mit Westpreußen zur Provinz Preußen zusammengeschlossen. Hauptstadt der Provinz Ostpreußen war Königsberg. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges kam 1945 der größere südliche Teil unter polnische, der nördliche Teil unter sowjetische Verwaltung. Aus dem sowjetischen Gebiet wurde die deutsche Bevölkerung bis 1947 vertrieben, während sie im polnischen Verwaltungsgebiet bleiben konnte.

Was ist Ostpreußen?

Vorgetragen von Reiseführerin Inna R.

Die Geschichte Ostpreußens WDR in 2 Min. Kurz erklärt:

Planet Wissen 30.01.2018 02:18 Min. Verfügbar bis 13.03.2022 WDR

BILDER VON VOR 1945

BILDER VON 2009

(C) Copyright L. Mutsaers